Čorny Kuźma (Чорны Кузьма; richtig: Ramanoŭski Mikałaj), geb. 1900 auf dem Gut Borki im Gebiet von Słucak, gest. 1944. Er war Sohn eines Landarbeiters.

1916 trat er in der Lehrerseminar von Niaśviž ein und besuchte dieses, bis es 1919 von den Polen geschlossen wurde. Anschließend übte er verschiedene Tätigkeiten aus, darunter auch die eines Lehrers, und begann 1923 das Studium an der literatur- und sprachwissenschaftlichen Abteilung der Pädagogischen Fakultät der Universität Miensk, die er zwei Jahre lang besuchte. Schon ab 1924 - bis 1928 - arbeitete er an der Zeitschrift "Biełaruskaja vioska" (Belarussisches Dorf). 1923 trat er der Schriftstellervereinigung "Maładniak" (Junge Generation) und 1926 "Uzvyšša" (Höhe) bei. Er debütierte als Autor im Jahre 1923 mit einer Erzählung "Na hranicy" (An der Grenze), weitere Geschichten, Skizzen und Artikel folgten und bald erschienen die ersten Sammlungen wie "Srebra žyćcia" (Silber des Lebens, 1925), "Apaviadańni" (Erzählungen, 1925), "Pa darozie" (Auf dem Weg, 1926), "Pačućci" (Gefühle, 1926) und "Chvoi havorać" (Die Kiefern sprechen, 1926).

Ab 1928 verschrieb er sich ganz der literarischen Arbeit. Es erschienen weitere Bände mit Erzählungen wie "Vieraśniovyja nočy" (Septembernächte, 1929), "Nianaviść" (Haß, 1930) sowie seine Romane "Siastra" (Schwester, 1927/28), "Ziamla" (Land, 1928), "Baćkaŭščyna" (Heimat, 1931) und "Treciaje pakaleńnie" (Dritte Generation, 1935). Er schrieb auch einige Schauspiele. Čorny ist ein Meister des monumentalen epischen Genres, einer der Begründer des sozial-psychologischen Romans. Er ist ein feiner Kenner des Nationalcharakters seines Volkes. In naturalistischer Weise schildert er in seinen Werken die Not des Bauernvolkes, deren Ursache er vorwiegend in der Unvollkommenheit der menschlichen Natur, in Grausamkeit, Selbstsucht, Brutalität und vor allem Habgier sieht. Durch Ausnutzung der Traditionen der Weltliteratur - ohne Verlust der nationalen Eigenart - bereicherte er die belarussische Prosa um eine wichtige neue Dimension und beeinflußte ihre weitere Entwicklung ganz maßgeblich. Біяграфія Кузьмы Чорнага, «Беларускія пісьменнікі (1917-1990)» Выбраныя творы Кузьмы Чорнага на Беларускай Палічцы

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